Es war in 2017 als vorausschauend im Blick auf das 20jährige Jubiläum des Johannes-Hospizes erstmals die Idee entstand, das bestehende Leitbild zu überarbeiten. Viel hatte sich in der zurückliegenden Dekade verändert. Sichtbarer Ausdruck davon war und ist die Erweiterung in die neuen Bereiche ambulanter Hospizdienst, Angebote für Trauernde und Akademie. In den Vorbereitungsgesprächen wurde bald klar, dass unser Vorhaben verschiedene Ziele verfolgen sollte und damit den Rahmen einer klassischen Leitbildentwicklung überstieg. Unter der Maxime „größtmögliche Beteiligung für alle Mitarbeitenden“ waren nicht nur die strukturellen Veränderungen aufzunehmen, sondern es bestand der Wunsch, Zeit und Raum für Reflexionsprozesse zu geben, um wichtige Themenbereiche zu diskutieren und mit dem Arbeitsalltag in Beziehung zu setzen. Als ein geeignetes Instrument dafür wurden Workshops gewählt, Impulsgeber gleichsam für Nachdenken, Austausch und Vertiefung.
Auf der Grundlage einer Online-Umfrage an alle ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitenden wurden acht Veranstaltungen zu den Feldern „Wurzeln der Hospizarbeit“, „Organisation der Arbeit“ und „Umgang mit Wandel“ gewählt und Referentinnen und Referenten für die ganztägig geplanten Workshops gewonnen. Den Beginn machte im November letzten Jahres ein Workshop zur Frage „Was ist das Besondere an einer christlichen Organisation?“. Deutlich wurde, dass es nicht um äußerliche Zuschreibungen geht, sondern um das Ringen um einen hilfreichen und stützenden Weg für den Sterbenden und die ihm nahen Menschen. Diesem ersten Termin folgten zwei weitere im Januar und Februar. Sie machten die Wichtigkeit solcher Foren gemeinsamen Austausches bewusst.
Schon jetzt wird deutlich, dass ein Leitbild nichts Statisches ist, kein ehernes Gesetz, sondern etwas Dynamisches, sich weiterhin Entwickelndes, welches von den Mitarbeitenden gelebt wird. Dem wollen wir Ausdruck geben in Inhalt und Form. Wie genau dieses „Leitbild in Bewegung“ aussehen wird, das werden die nächsten Monate zeigen.