Eine Reise zu Hospizen in Moldawien

Ich hatte im August für fünf Tage die besondere Gelegenheit Moldawien zu besuchen. Maria Herzog, Palliative Care Fachfrau aus Dortmund und Koordinatorin für das Hospiz „Gloria“ in Ceadir Lunga begleitete mich und gab mir die Möglichkeit, die Hospize in diesem Land und ihre leitenden Mitarbeiter kennenzulernen. Eines der großen Ziele der Akademiearbeit im Johannes-Hospiz liegt ja im Aufbau von osteuropäischen Hospizpartnerschaften.

Das Hospiz „Gloria“ liegt im Süden der Republik Moldau im autonomen Gebiet Gagausien. Seit 2013 betreibt die Hilfsorganisation „Wort und Tat“ (zur Deichmann-Stiftung gehörend) ein stationäres und ambulantes Hospiz. Das Hospiz, geleitet von Tamara Paunov, hat 19 Betten. Jetzt in der Pandemie werden jedoch nur 10 Betten belegt. Das Erdgeschoss ist dabei der Quarantänebereich. Im Hospiz arbeiten eine Ärztin, ein Seelsorger, die Hospizleitung, eine Pflegedienstleitung, acht Krankenschwestern, sieben Pflegehelferinnen, zwei Köchinnen, sowie drei Mitarbeiter, die für die Sicherheit während der Nacht zuständig sind. Es war für mich beeindruckend zu sehen, wie hoch der Grad der Versorgungsleistung in diesem Hospiz ist.

Zwei Autostunden von Ceadir Lunga entfernt, in der Hauptstadt Chisinau, befindet sich das „Hospice Angelus“. Neben anderen palliativen Aufgaben liegt sein Schwerpunkt in der pädiatrischen Hospizarbeit. So wurde im Sommer 2017 im Dorf Isacova das stationäre Kinderhospiz „Casa Angelus“ eröffnet. Sein Leiter, Dr. Valerian Isaac, ermöglichte uns einen kurzen, doch sehr berührenden Besuch bei den schwerkranken Kindern.

Dort empfing uns auch Dr. Vasile Suruceanu, verantwortlich für das Hospiz „Carolina de Nord“ in Zubresti, einem Dorf mit etwa 3.000 Einwohnern, ca. 50 km nordwestlich von Chisinau gelegen. In 2006 eröffnet, verfügt es über 15 Betten. Neben dem stationären Hospiz gibt es die ebenso benötigte häusliche Versorgung im Umkreis von 50 km von Zubresti mit vier mobilen Palliativteams. Ein Hospiz, das mit wenig finanziellen Mitteln auskommen muss.

Von dieser Reise, die auch den Besuch eines Klosters und des staatlichen Weingutes in Cricova beinhaltete, bleiben wertvolle Eindrücke zurück. Ideen zu einem zukünftigen Miteinander sind entstanden. Beim gemeinsamen Abendessen brachte es Dr. Suruceanu auf den Punkt: „Давайте начинать!“ Lassen Sie uns anfangen!

 

 

 

 

Foto oben rechts: Tamara Paunov (li.) mit Maria Herzog

unten:
Foto 1: Dr. Eleonore und Vasile Suruceanu
Foto 2 und 3: Impressionen aus dem Alltag
Foto 4: Landschaft bei Cricova